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Nordling

Der nordling unterwegs im.. Norden.

Woche 6

Moin, nun bin ich also im Bed and Breakfast von Tessa angekommen. Mein erster Tag ging gleich mit einer Holzaktion los, dazu aber später mehr.

Zunächst zur allgemeinen Lage. Die kommenden zweieinhalb Wochen, bis zum 14.11. werde ich hier unterkommen und mich im und um den Haushalt nützlich machen. Der Laden gehört Tessa und wird von ihr auch betrieben. Sie und Mike wohnen hier ebenfalls und insgesamt herrschte von Anfang an eine sehr direkte und familiäre Umgangsform. Die Devise ist hierbei, dass vier Stunden Arbeit einem Tag an Essen und einer Übernachtung entsprechen, was ich für ein faires Angebot halte. Über die Arbeitsstunden hinaus wird von einem erwartet mit offenen Augen durch das Haus zu gehen und die Spueli auszuräumen oder den Tisch abzudecken, aber wenn beispielsweise kocht oder einkauft wird einem das angerechnet.

Meine Arbeit konzentrieren sich dabei auf "fixing things" und "wood stuff".

Ich verbringe die Zeit hier mit Yuki, die ebenfalls in Blackford als Freiwillige tätig war und plant nach der Freezeup Dauer zurück zu kehren.

Blue Ravens Bed and Breakfast

Blue Ravens Bed and Breakfast

Das gemütliche Wohnzimmer, das ist mit der Küche und Essbereich offen verbunden und generell der Platz wo man immer jemanden findet

Das gemütliche Wohnzimmer, das ist mit der Küche und Essbereich offen verbunden und generell der Platz wo man immer jemanden findet

Wir hatten sogar das Glück und konnten der Bucht beim zufrieren quasi zusehen, man erkennt auf dem Bild kleine Eisinseln in dem Wasser.

Der schoene Ausblick vom Deck auf den See mit den kleinen Eisinseln

Der schoene Ausblick vom Deck auf den See mit den kleinen Eisinseln

Im Laufe des Tages haben die sich zusammengeschlossen und eine dünne Eisdecke gebildet. Das interessante war, dass man immer noch Wellenbewegungen sehen konnte, nur sehr viel langsamer als im Wasser weiter draussen im Wasser.

Eine etwas andere Perspektive und mit einer Eisdecke über dem Wasser. Der glatte Teil hat sich aber immer noch bewegt, nur sehr viel langsamer als das normale Wasser

Eine etwas andere Perspektive und mit einer Eisdecke über dem Wasser. Der glatte Teil hat sich aber immer noch bewegt, nur sehr viel langsamer als das normale Wasser

Ausserdem wäre es ja wohl kein vernünftiger Kanadaaufenthalt, wenn ich nicht einmal in der lokalen Wochenzeitung auftauchen würde. Einmal im Jahr gibt es hier in Yellowknife einen Fix-it-Fair, wo sich freiwillige Anwohner bereit erklären umsonst verschiedenste Dinge zu reparieren. Dadurch soll der Wegwerf-Mentalität entgegen gewirkt werden, die heute schon in so vielen Ländern herrscht. Die Dienstleistungen reichten von elektrischen Geräten über Fahrräder bis zu Stoff- und Nähproblemen.

Wir sind da, wie man der Bildbeschreibung entnehmen kann wegen ein paar Mokassins hingedackelt und haben das direkt mit einem Museumsbesuch verbunden in dem der Fair stattfand.

Interessanterweise wurden wir von dem Autor direkt als Pärchen abgestempelt, was wir aber beide eindeutig als "couple of friends" verstehen :D

Schon wieder berühmt geworden, auch wenn der Name nicht 100%ig stimmt. Ich glaub die Gelegenheit wollte der Autor sich nicht nehmen lassen:D

Schon wieder berühmt geworden, auch wenn der Name nicht 100%ig stimmt. Ich glaub die Gelegenheit wollte der Autor sich nicht nehmen lassen:D

Mike heizt wie fast alle Leute in Yellowknife ueber den Winter mit Holz und einem grossen Ofen. Der Winter ist hier allerdings sehr kalt und lang, weshalb viel Holz nötig ist. Aus diesem Grund fährt er jedes Jahr etwa 150km südlich in ein altes Waldbrandgebiet in dem lauter tote Tannen stehen. Das praktische ist nämlich, dass die Bäume schon seit über einem Jahrzehnt abgestorben sind, allerdings nicht umfallen und verrotten. Demnach muss man keine der nervigen Sachen machen, die sonst so häufig beim Holz machen anfallen. Ich denke dabei insbesondere an das Lagern, aber auch an das entfernen von kleinen Aesten oder das Spalten mit der Axt. Wobei letzteres schon recht spaßig ist.

Insgesamt waren wir da mittlerweile drei Mal für jeweils einen ganzen Tag und dann noch jeweils den Folgetag am Ausladen und aufräumen.

Die Fahrt ist dahin immer etwas lang, insbesondere der Heimweg, aber man hat dabei auch ne gute Chance diesen Kollegen zu begegnen:

eine kleine Bisonherde, die entspannt am Strassenrand unter dem Schnee nach Futter suchen

eine kleine Bisonherde, die entspannt am Strassenrand unter dem Schnee nach Futter suchen

Bei der Holzaktion dringt man in der Regel in neue Gebiete vor, die noch schönes Holz bereit halten.

Wir sind dazu so vorgegangen, dass wir uns einen Wendekreis durch einen kleinen Waldabschnitt frei fällen und dann anschließend verladen. Das erfolgte nach folgenden Schritten:

1. Weg frei fällen. Dabei dran denken, die Baeume weit unten abzusaegen, damit man später mit dem Auto gut drüber kann

2. Baeume limben. Also die Baeume in handlichere Stücke (je nach Größe 1 - 2 m) schneiden und von Aesten befreien.

(3). Wenn Zeit ist, Bucking up. Um die Sauerei im Garten zu vermeiden, einige von den Baumstücken auf weitere legen um sie zusammen Kamingerecht zu zerstückeln.

4. Aufladen. Zuletzt mit dem Auto durch die gebaute Strasse fahren und den ganzen Kram aufladen und stapeln.

5. Nach Hause fahren!

Noch eine Kleine Zahlenspielerei: Beim letzten Mal waren wir zu viert zugange und haben in 7 Stunden Arbeit etwa 18 Kubikmeter Holz gehauen, was ich über den Daumen auf 6-7 Tonnen Holz schätze, dabei haben wir das meiste aber nicht "Bucked up" transportiert. Auch noch interessant ist, dass das ungefähr einen Gegenwert von 3000$ hat.

Schritt1, Weg frei machen!

Schritt1, Weg frei machen!

Schritt 3 und 4. ausserdem ein kleiner Einblick in unser Equipment und Proviant :)

Schritt 3 und 4. ausserdem ein kleiner Einblick in unser Equipment und Proviant :)

Halloween war natürlich auch hier Programm, wer erkennt mich!?

Halloween war natürlich auch hier Programm, wer erkennt mich!?

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